Hohenkirchen (NI), St.-Hedwig-Kirche

Bauzeit: 1975, Gemeindezentrum und Versammlungsraum
Standort:
Architekt:
Konfession: römisch katholisch

2007 profaniert. Die Kirche dient als Garnisonskirche für die Wangerland-Kaserne, und wird mit Schließung der Kaserne obsolet.
2008 Abbruch

Quelle/ Info:
Kirchengeschichte auf katholische-kirche-wangerland.de
nwzonline.de
– St.-Hedwig-Kirche ist nun keine Kirche mehr. Gebäude steht zum Verkauf – Reliquien in Schillig untergebracht (01.06.2007)
– ‚Neubau ist sinnvoller als Sanierung‘ Kath. Offizialat plant 2009 Abriss von St. Marien in Schillig und St. Hedwig Hohenkirchen (04.12.2008)

Münster, Apostelkirche

Bauzeit: 13. Jh. (got. Hallenkirche: ältester Bau dieses Typs in Westfalen)
Standort: An der Apostelkirche
Architekt:
Konfession: römisch katholisch, Minoriten

Mit Säkularisierung 1803 des Klosters wird die Anlage zur preußischen Kaserne umgebaut. Eine eingezogene Trennwand separiert den Chor vom Hauptraum ab, zudem wird im Chor mit einbau von Zwischendecken Wohnraum geschaffen.
1806-13 während der napoleonischen Zeit Münsters erfolgt die gänzliche Nutzung der Kirche als Lagerraum.
1822 kommt es zur Sanierung bzw. Wiederherstellung der Kirche durch Karl Friedrich Schinkel für die gottesdienstliche Nutzung als Garnisonskirche.
1840 übernimmt schließlich die evangelische Zivilgemeinde die Kirche, welche diese bis heute nutzt. Auch Militärgottesdienste finden nachwievor dort statt.

Quelle/ Info:
– Detaillreiche Beschreibung zur Geschichte der Apostelkirche auf apostelkirchengemeinde-muenster.de

Hannover, Menoritenklosterkirche/ Schlosskirche

Bauzeit: 13. Jh.
Standort: Leinestraße
Architekt:
Konfession: katholisch, ursprünglich Menoritenkloster, (Fanziskaner = Ordo Fratrum Minorum = Minderbrüder -> Minoriten = Barfüßer)

Mit der Reformation in Hannover verlassen die Minoriten 1533 das Kloster und die Stadt. Das Kloster dient fortan bis ca. Mitte de 17. Jh. säkularen Zwecken, die Kirche selbst dient als Zeughaus.(1)
Mit Entwicklung Hannovers zur Residenzstadt und dem damit einhergehenden Bau des ersten Leineschlosses seit 1642, wird die ehem. Minoritenkirche nun teilweise in den Schloßbau integriert. Sonstige Bauteile des Kloster verschwinden im Zuge der Bauarbeiten.
Seit den 1640er Jahren bis um 1800 ist die Kirche offiziell lutherische Schloss- und Hofkirche .
Während der französischen Besetzung Hannovers, wird das Schloss in eine Kaserne mit 3000 Mann umgewandelt, und die Kirche, wenn überhaupt, vermutlich säkular genutzt.
Bereits vor der Annexion Hannovers durch Preußen, Mitte des 19. Jh. hatte sich das Schloss zunehmend zur Heimstatt politischer Institutionen entwickelt. Zwischen 1816 und 1844 finden grundlegende Umbauten des Schlossen durch den Hofarchitekten Georg Ludwig Friedrich Laves statt. Ob und wie weit die Kirche in der ersten Hälfte des 19. Jh. gottesdienstlich genutzt wird, war bisher für diesen Eintrag nicht zu ermittelt.
Spätestens unter preußischer Regentschaft, seit 1866, wandelt sich die Schlosskirche zur Garnisonskirche, bis für diese unierte (lutherische und reformierte) Militärgemeinde 1896 eine größere ev. Garnisonskirche am Goetheplatz fertiggestllt wird.(2)
Nach Zerstörung im zweiten Weltkrieg wird das Schloß 1957 bis 1962 mit Weglassung der Kirche als Landesparlament wiederaufgebaut.

Info:
Minoritenkloster (Hannover) auf wikipedia.org
Leineschloß auf wikipedia.org

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(1) Arnold Nöldeke: Minoritenkloster, in: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover Bd. 1, H. 2, Teil 1, Selbstverlag der Provinzialverwaltung, Theodor Schulzes Buchhandlung, Hannover 1932 (Neudruck Verlag Wenner, Osnabrück 1979, ISBN 3-87898-151-1)
(2) landeskirchlichesarchiv-hannover.de/allgemeines

Halberstadt, Paulskirche

Bauzeit: 13. Jh.
Standort: Paulsplan
Architekt:
Konfession: römisch katholisch, Augustiner Chorherrenstrift

Im 17. Jahrhundert wird das Gotteshaus zur Simultankirche für die protestantisch und katholische Gemeinde.
Mit Aufhebung des Stiftes 1812 erfolgt die annähernd hundertjährige Nutzung als Proviantmagazin für die Garnison sowie als Lazarett.
Nach einer umfassenden Sanierung 1908 steht die Kirche wieder für gottesdienstliche Nutzung zur Verfügung.
Infolge eines Bombenangriffs im zweiten Weltkrieg und ihrer Zerstörung kommt es 1969 zum Abbruch der bisdahin übriggebliebenen Ruine.

Info:
Paulskirche auf halberstadt.de
– Foto der Ruine – Paulskirche auf strassenkatalog.de

Hannoversch Münden, St. Ägidius

Bauzeit: 1684 (Vorgängerbau 13./14. Jh.)
Standort: Aegidiiplatz

seit 1542 protestantisch
1733 Beginn des regelmäßigen Gottesdienstes
seit 19 Jh. Garnisonskirche
1970 Nach Neubau eines Gemeindezentrums Kirche redundant
2006 entwidmet, Rückgabe an die Stadt
2008 Verkauf der Kirche an Bernd Demandt
2010 Eröffnung des Cafè Ägidius

Info: Cafè Ägidius

Kiel, Pauluskirche

Bauzeit: 1878-82
Standort: Niemannsweg
Architekt: von Gotzkow
Konfession: evangelisch lutherisch

Als Garnisonskirche des Kieler Marinestützpunktes für 450 Personen errichtet, dient die Kirche zunächst als Simultankirche für evangelische und katholische Garnisonsangehörige. Nahe der Innenförde, sollte sie ebenfalls als Landmarke für die einlaufenden Schiffe dienen.
Erst 1907 erfolgt ihre Umbenennung in Pauluskirche. (1905-1909 werden zwei Garnisonskirchen, die ev. Petruskirche und die katholische St. Heinrich-Kirche errichtet)
1918 mit Verkleinerung der Garnison nach dem ersten Weltkrieg steht allein die Petruskirche als Garnisonskirche zur Verfügung.
1925 Heiliggeistgemeinde übernimmt die Pauluskirche mit Hilfe einer Kostenübernahme von 50.000 RM durch den Staat (bisheriger Besitzer der Kirche ware der Marinefiskus).
Seit Anfang 2008 fusioniert Heiliggeist mit der Ansgargemeinde sowohl die Ansgar- als auch die Pauluskirche werden als Gemeindekirche genutzt.

Info:
Historischer Überblick über die Pauluskirche auf kiel.de
Pauluskirche auf heiligengeist-kiel.de

Trier, St. Maximin

Bauzeit: 17. Jh. Klosterkirche St. Maximin (Benediktinerkloster, 4./6. Jh., 882 bei Normanneneinfall zerstört) unter der Kirche befindet sich ein Gräberfeld der Römerzeit (die ältesten Sarkophage 2. Jh.)

942-952 Wiederaufbau des Klosters
13. Jh. Wiederaufbau nach Brand
1674 völlige Zerstörung des Klosters durch französischen Truppen.
1680-1684 Neubau von Hans N. Kuckeisen Finanzierung von Privatpersonen.
1802 Säkularisierung des Klosters: der Chor der Kirche wird als Garnisonkirche genutzt, während das Hauptschiff zu einem mehrstöckigen Kasernengebäude der Garnison umgebaut wird, Gefängnis
1940er Zerstörung
1953 bei Ausschachtungsarbeiten Entdeckung eines Grabbaus (11,7 x 4,7 Meter)
1979 bis 1995 Umnutzung (Architekt Gottfried Böhm) der Kirche zu Turn- und Festhalle 1200 Pl
1983 Einzug der Kath. Konstantin Hauptschule Trier in die Gebäude,
seit 1996 Privatschule St. Maximin (450 Schüler ), Kirche weiterhin Turnhalle.

Info:
http://de.wikipedia.org/wiki/Reichsabtei_St._Maximin

Aktuelles


http://www.bistum-trier.de/museum/ (Gräberfeld unter der Kirche, über 1000 Sarkophage 2.ff Jh. kann besichtigt werden.)

Borken (NRW), Josefskirche

Bauzeit: 1957 als Kasernenkirche der Hendrik-de-Wynen-Kaserne
Standort: Josefstrasse 1
Architekt:
Konfession: römisch katholisch

2006 Mit Schließung der Kaserne wurde die Kirche obsolet
2007ff Planungen zur Umnutzung sowie Umbau der Kirche zum örtlichen Jugendhaus (Umbaukosten 3,9 mio EUR)
2009 Eröffnung des Jugendhauses Borken – Jugendwerk Borken e.V.
Nutzung: Internetcafé, Musikraum, Töpferei und Werkstatt, Bühne, Tanzfläche, Kletterwand im Turm.

Quelle/ Info:
Jugendhaus-Borken.de

Mönchengladbach, St. Barbara / St. George

Bauzeit: 1904 und 1909
Standort: Konrad-Zuse-Ring 10

19. Jh.: Die Kapelle wurde als Teil des Verwaltungsgebäudes einer Erziehungsanstalt für „schulentlassene Fürsorge Zöglinge männlichen Geschlechts und katholischen Bekenntnisses“errichtet. Ursprünglich der heiligen Barbara gewidmet, liegt der Kirchenraum innerhalb das Verwaltungsgebäude, was für Institutionsgebundene Gottesdiensträume, vor allem des 19. Jahrhunderts, nahezu die Regel darstellt. Genutzt wurde die Kapelle durch Ordensschwestern des Augustinerordens, die Schwestern hielten mit ihren Zöglingen sowie mit Bewohnern aus dem benachbarten Dorthausen die Anstaltsgottesdienste darin ab.
1926 erfolgte die Umwandlung der Erziehungsanstalt in das sogenannte „Provinzial-Erziehungsheim“.
1938 beschlagnahmen die Nationalsozialisten das Gelände, während die Ordensschwestern gleichzeitig durch weltliches Personal ersetzt wurden. Bis Kriegsende blieb die Kapelle damit geschlossen.
Nach 1945, mit Übernahme der Anlage durch das britische Militär, erfolgte die Umbenennung in „Ayrshire Baracks“ sowie im Rahmen dessen die Sanierung der Kapelle, welche in Zukunft als anglikanische Militärkirche St. George’s Church diente. Tatsächlich ereignete sich damit ein immerhin über 50jähriger Konfessionswechsel, der erst nach 1996, mit Abzug der britischen Alliierten, endet. Danach verliert die Kapelle schließlich ihren kirchlichen Nutzen und wird in den Folgejahren als Bestandteil zur Gesamtplanung des Areals Nordpark zur kommerziellen Nutzung freigegeben.
Zur Privatisierung des Areals kauft die Stadt Mönchengladbach 1998 das Gelände aus dem Bundeseigentum.
Nach 2000 erfolgt schließlich die Umgestaltung des Verwaltungsgebäudes und der Kapelle als gastronomisches Ensemble mit dem, erst durch die britischen Vorgänger entstandenen Namen: „Palace St. George“. Der Kirchenraum selbst wird heute als sog. „Prinzensaal“ genutzt, der insbesondere für private Feiern und Firmenveranstaltungen mit über 150 Personen dient.

Info:
wikipedia.org/wiki/Nordpark_(Mönchengladbach)
Palace St George

Lit: Paul Hilgers: 100 Jahre Kapelle St. Barbara in dem denkmalgeschützten Gebäudekomplex der früheren Rheinischen Provinzial Fürsorge- und Erziehungsanstalt Rheindahlen. In: Stadtsparkasse Mönchengladbach (Hrsg.): Geschichtsfreunde RheinDahlen. Nr. 4, Mönchengladbach November 2009