Düsseldorf Mörsenbroich, Dankeskirche

Bauzeit: 1950
Standort: Brehmstraße 110
Architekt: Otto Bartning
Konfession: evangelisch lutherisch

Die Dankeskirche war eine von 43 Bartning-Notkirchen des Typ A und B, welche allesamt in den 1940er und 1950er Jahren im Bundesgebiet errichtet worden waren. Drei dieser Kirchen wurden noch im 20. Jahrhundert durch Kirchenneubauten ersetzt oder sie machten, wie die Dankeskirche, Platz für das ARAG-Terrassenhaus, einem Büro- und Geschäftskomplex, an dessen Stelle heute der ARAG Tower steht.
Drei weitere der 43 Notkirchen erfuhren die Umnutzung zum Gemeindehaus. Alle drei existieren heute noch.
Vom Typ D und Typ Diasporakapelle entstanden über 50 weitere Kapellen und Gemeindezentren, von welchen noch heute ca. 46 – nicht immer als Kirche – erhalten sind. Zum Translozieren geeignet, befinden sich heute allein 9 dieser Kirchen an anderen Standorten und wurden an andere Gemeinden verkauft oder sogar verschenkt, wie die Notkirche von Wachtendonk.
Auch Umnutzungen gab und gibt es unter den Notkirchen: Diskothek, Gemeindewechsel, Wohnhaus, Gemeindehaus aber auch die Museale Nutzung für ein Freilichmuseum stellen eine Bandbreite da, wie sie auch sonst im Nutzungsspektrum des Kirchenbaus besteht.

Quelle/ Info
Dankeskirche auf wikipedia.org
Bartning-Notkirchen auf wikipedia.org

Köln, St. Kolumba

Bauzeit: 11./12. Jh.
Standort: Kolumba-/ Brückenstraße
Architekt:
Konfession: römisch katholisch, Chorherrenstift

Im zweiten Weltkrieg wird die Kirche beinahe völlig zerstört. In der Ruine errichtet Gottfried Böhm 1956/57 eine Marienkapelle, die als „Maria in den Trümmern“ bekannt wird.
2003-2008 wird das Museums „Kolumba“ über den Resten von St. Kolumba nach Entwürfen von Peter Zumthor errichtet. Ursprünglichen Grundriss und die Mauerreste der Kirche sind im Museum als Teil der Ausstellung sichtbar.

Info / Quelle
Colonia Romanica, Bd. 18, Köln 1913, St. Christoph, S. 159ff
St. Kolumba auf wikipedia.org
KOLUMBA – Erzbischöfliches Diözesanmuseums.

Braunschweig, St. Ägidien

Bauzeit: 1115 (1278 niedergebrant), Neubau 1278-1320-1478 (weihe)
Standort: Spohrplatz 12A
Architekt:
Konfession: römisch katholisch, Benediktinerkloster

1528 Nach Auflösung des Konvents und Konvertierung der Mönche zum Protestantismus, wird die Kirche lutherische Pfarrkirche.
1718, nach Umandlung in eine Barockkirche, zieht die Garnisonsgemeinde in das Gebäude ein.
1811 kommt es zur Stilllegung der Kirche und zur Versteigerung sämtlichen Inventars. Die Kirche inzwischen als Militärdepot und Magazin genutzt, dient seit 1836 als Konzertsaal, währent der Konvent inzwischen Gefängniss geworden ist (bis 1885).
Eine grundlegende Neunutzung besteht seit 1902, in dem
Kloster und Kirche als Ausstellungsraum des „Vaterländischen Museums für Braunschweigische Landesgeschichte“, des späteren Braunschweigischen Landesmuseums, dienen.

Nach über 130 Jahren profaner Nutzung und Nach Zerstörung und Wiederaufbau zieht 1948 die katholische Nikolaikirchengemeinde, welche ihre Kirche im 2. Weltkrieg komplett verloren hatte, in die Kirche ein, so daß mit ihr erstmals seit der vorreformatorischen Zeit wieder katholischer Gottesdienst gefeiert wird.
1958 kommt es zum Verkauf der Kirche an die Diözese.

Letzte strukturelle Veränderunggen erfolgten Im November 2006 mit Eingemeindung der Pfarrgemeinde St. Christophorus (Rühme), St. Godehard (Zuckerberg), St. Joseph (Westliches Ringgebiet) und St. Laurentius (Nördliches Ringgebiet).

Info/ Quelle :
St. Ägidien auf wikipedia.org

Heidenheim a. d. Benz, Schlosskirche Schloss Hellenstein

Bauzeit: 11 Jh. Burg, 1537-1544 Kirche, 1593 Schloß
Standort: Schloss Hellenstein
Architekt: Heinrich Schickhardt
Konfession: evangelisch

1797 wird die Burg Hellenstein zum Abbruch freigegeben.
1901 eröffnet in der ehemaligen Schlosskirche das Heimatmuseum des Heimat- und Altertumsverein. Bereits ein Jahr vorher war dort die Sammlung heimatkundlicher und kulturhistorischer Gegenstände ausgestellt worden.
Gegenwärtig bildet die Schlosskirche als Teil der Ausstellung im ‚Museum Schloss Hellenstein‘ die Abteilung ‚Kirchenkunst im Kirchenraum‘. Auf Grund Ihrer guten akustischen Verhältnisse dient die Kirche ebenfalls als Konzertstätte im Rahmen der Konzertreihe ‚Museumsmusik.(1)

Fundort: Dehio, Baden Württemberg 1997, 1964.
Quelle/ Info:
(1) Museum Schloss Hellenstein auf heidenheim.de

Warendorf Vohren (NRW), St. Johannes der Täufer / Affhüppenkapelle

Bauzeit: 1854-56
Standort: Gerbauletweg goo.gl/maps/fkN2K4ZYBM92
Architekt: Emil von Manger, Diözesanbaumeister in Münster
Konfession: römisch katholisch

Seit den 1950er Jahren wird die Kirche auf dem ehemaligen Gutshof zu Affhüppen nicht mehr Gottesdienstlich genutzt.
1967 geht die Kirche als Schenkung durch das Bistum Münster (100 Jahre Eigentümer) an die Kirchengemeinde St. Laurentius
Heute als Depot (Lapidarium/ Kunstlager) genutzt.
Laut Heimatverein Warendorf existieren Pläne, die Kirche zukünftig als Museum für Neugotik zu etablieren.

Quelle/ Info:
St. Johannes der Täufer auf wikipedia.org
heimatvereinwarendorf.de

Münster, Johanniter Kommende

Bauzeit: gotisch
Standort: Breul 43
Architekt:
Konfession: römisch katholisch

1810 wurde die Münsteraner Johanniterkommende aufgehoben – Profanierung der Kapelle.
nach 1811 nördliche Hälfte Tabaklager, südliche Gemüse- und Heulager, Gewächshaus einer Gärtnerei.
Von 1929 bis 1931 Vermietung der Kirche an die Künstlergemeinschaft ‚Schanze‘ als ‚Städtische Kunststuben‘.
Anfang 1932 entsteht im OG ein städtisches Museum zu Ehren dreier bedeutender ‚Münsteranerinnen‘, das sog. Drei-Frauen-Museum: Annette von Droste-Hülshoff (1797?1848), Fürstin Amalie von Gallitzin (1748?1806), Bildhauerin Elisabet Ney.
Nach 1936/38 Auflösung der Ausstellung und Nutzung als Wohnhaus.(1)
Im 2. Weltkrieg zerstört.
Seit 1948 evangelische Gottesdienst.
Heute Filialkirche und ökumenischer Treffpunkt der Apostelgemeinde (extern).
Quelle/ Info:
Lit.:
– (1) Kriegsschicksale deutscher Architektur, 1987
– Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen. Bd. 41. Die Stadt Münster, Bd. 6: Die Kirchen und Kapellen der Stadt ausser dem Dom. Geisberg, Max. – Münster (1941)
Web:
Johannes Kapelle auf wikipedia.org
Das Elisabet-Ney-Zimmer (24. April 2014) auf blog.stadtmuseum-muenster.de

Münster, Margaretenkapelle

Bauzeit: spätgotisch
Standort: Landesmuseum/ Domplatz
Architekt:
Konfession: römisch katholisch

1811 Fiskalischer Besitz,
1868 an Provinzialarchiv,
1903 Beschluß an Stelle des Ständehauses das Landesmuseum zu errichten,
1908 eröffnet mit Einbeziehung der Kapelle in den Neubau.(1)
Im 2. Weltkrieg Totalverl.

Quelle/ Info:
Lit.:
– Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen. Bd. 41. Die Stadt Münster, Bd. 6: Die Kirchen und Kapellen der Stadt ausser dem Dom. Geisberg, Max. – Münster (1941)
– Kriegsschicksale deutscher Architektur, 1987

Hildesheim, St. Antonius

Bauzeit: 15. Jh.
Standort: Domhof
Architekt:
Konfession: römisch katholisch

2005 Architektenwettbewerb zur Neugestaltung des Doms sowie des Dom-Museums gewinnt das Architekturbüro schilling-architekten.de
2007 wird durch das Domkapitel Hildesheim der Beschluß zur Profanierung gefaßt.
September 2009 Profanierungsgottesdienst, in der Folgezeit wird das Gotteshaus für Schulgottesdienste des Josephinums sowie Werktagsgottesdienste genutzt.
St. Antonius in Hildesheim ist die 24. Kirche, die seit 2003 im Bistum Hildesheim profaniert wurde.(1)
2015 wird der Dom und die, dann als Dom-Museum umfunktionierte Antoniuskirche wiedereröffnet.(2)

Fundort: Liste der Kirchen in Hildesheim auf Wikipedia.org
Quelle/ Info:
(1) St. Antonius auf bistum-hildesheim.de
(2) Fragen zur Domsanierung auf domsanierung.de
Gotteshaus bekommt Domschatz. Nachricht (16.09.2009) auf bistum-hildesheim.de
Umbaukonzept der Antoniuskirche auf schilling-architekten.de
dommuseum-hildesheim.de

Hörnum auf Sylt, St. Josef

Bauzeit: 1962
Standort: Rantumer Str. 33

2008 profaniert, teilw. Nutzung als Raum der Stille
2011 möglw. Nutzung als Ausstellungsraum des Nationalparkzentrums ‚Schutzstation Wattenmeer‘

Quelle: shz.de SYLTER RUNDSCHAU, Artikel: Wenn Krebse in die Kirche gehen: St.-Josef wird Ausstellungsraum (22. Juli 2011)